Ideen – Unrealsierte Projekte

"nöhcs - schön"

Idee für eine Lichtinstallation LUMINALE, Neues Parkhaus an der Carl-Ulrich Brücke in Offenbach
© Johannes Kriesche 2015


Cella Pensando

Idee für ein UNI-Gebäude, Tagsüber

Überlegungen zu einer Lichtinstallation an einer

Fassade am Uni-Campus Riedberg von ©Johannes Kriesche, 2016

 

Cella Pensando

bei Nacht, Überlegungen zu einer Lichtinstallation an einer Fassade am Uni-Campus Riedberg von ©Johannes Kriesche, 2016

 


Musengang

 

 

„Musengang“ (Nachts) für das Romantikerhaus in Jena, Idee  für den Durchgang ©Johannes Kriesche, 2016

 

 

Meine Idee den Durchgang zum Romantikerhaus als zentrales Gestaltungselement anzugehen war für mich eine Herausforderung: Der traurige Anblick dieser Hofeinfahrt entwickelt bisher so keine ausreichende Sogkraft zur Gewinnung von Neugier der vorbeilaufenden Spaziergänger. Staunen und Sinnlichkeit ist der Anfang von Wahrnehmung, dies soll auch beim Gang zum Museum deutlich werden.

Meine Vorstellung ist es, der wundersamen Ausstrahlung einer besonderen Technik hier nachzugehen: der Glaskugel und ihrer Wirkung in der Fläche. Das Interessante ist hier, dass die Oberfläche der Form durch die aufgeklebten Kugeln einen besonders poetischen Zauber auslöst der vor allem auch tagsüber funktioniert. Von unterschiedlichen Positionen erhält man einen anderen farbigen Eindruck, es wirkt wie eine fremde, und zugleich bekannte Haut eines Tieres, oder einer Pflanze... die man nicht berühren kann, nur schauen und staunen...
Abends erhöht sich dieser Effekt noch durch eine dezente Beleuchtung mit LED-Spots. In der Idee bestätigt wurde ich zusätzlich durch den Besuch im 2. Stock des Hauses, mit der Nachbildung eines Bergwerkstollens, so wie er zu Novalis Zeiten üblich war. Die Romantiker beschrieben es inhaltlich als ob es in der Erde besondere Entdeckungen zu machen gibt: man liest nicht nur die Erdgeschichte als reine Wissenschaft, sondern erkennt auch die faszinierende Natur als romantische, auch dem Menschen zugegängliche magische, mystische Welt.
Die Beschaffenheit der Wände mit dem sehr groben Putz und die doch hohe Einfahrt haben mich zu der Idee veranlasst, eine sich ausbreitende Form unter die Decke anzubringen. Sie geht auf Novalis Roman „Heinrich von Ofterdingen“ zurück und das geistige Bild „unter der blauen Blume“ bekommt so auch eine reale Bedeutung: man steht dann wirklich unter einer Art Blume. Die Form driftet vom Zentrum her auseinander und  geht so auf die Wände über. Es soll der Eindruck des Zerrinnens und der Vergänglichkeit entstehen.
Schelling geht auf die Formen der Natur wie folgt ein: Seine Naturphilosophie ist geprägt von pantheistischen und mystischen Gottesvorstellungen. Schelling versteht Gott als die Einheit eines absoluten Wesens, dessen Vollkommenheit darin besteht, dass sein Geist nicht für sich bleibt, sondern sich in einer unendlichen Fülle endlicher Formen entfaltet. Darauf beruht in einer Hinsicht das ganzheitliche Konzept der Schellingschen Naturphilosophie: Aus der Einheit gehen die unterschiedlichsten Formen hervor, von denen alle etwas von dem Einen enthalten, jede etwas von allen anderen. Natur ist ein Organismus. In anderer Hinsicht verankert Schelling in diesem göttlichen absoluten Wesen seine neue Konzeption der Beziehung von Geist und Natur. Der Geist – ausdifferenziert in vielerlei Formen – erhält seinen, die Welt genannten, Abdruck, ähnlich dem kreativen Bäckermeister, der mit seinen von ihm erdachten und entworfenen Backformen die verschiedensten Plätzchen aus dem Teig sticht. Er materialisiert die vielfältigen Formen durch die in unterschiedlichster Gestalt im Teig eingedrückten Plätzchen. Diese und die entworfenen Formen erscheinen wie zweierlei und entstammen doch nur dem einen schöpferischen Geist des Bäckermeisters. Jedes Plätzchen gibt etwas von der idealen Form, mit der es ausgestochen wurde, und damit etwas vom Geist ihres Schöpfers wieder. Um mit Schelling zu sprechen: Jedes sichtbare, essbare oder nicht essbare Ding in der Natur symbolisiert den in die verschiedensten Formen gegossenen Geist. Die Natur ist sichtbarer Geist, der Geist unsichtbare Natur. Geist und Natur sind nicht zweierlei, sondern eines in zweierlei Darstellung.

Musengang , von der Innenstadt aus gesehen

 

Aufstrebende Arabeskenwand

Ich möchte mehr Natur in den Hinterhof bringen, diese zenrale Idee war mir sofort beim Anblick des Hinterhofes klar geworden. Ich entschied mich ganz bewußt eine immerbegrünte Naturwand als Idee nun auszuarbeiten. Die von der Romantik oft benutzte Bezeichnung Arabeske, die in Bildern, Bilderrahmen, Skulpturen im 18. Jarhhundert auftauchten und die Verbindung zwichen Mensch und Natur symbolisierten, half mir da konkret aus dem Dilemma: die Fläche im Hof soll möglichst ganz für Feiern und die Nutzung im Alltag erhalten bleiben. Also überlegte ich diese Variante einer nach oben strebenden Pflanzenwand die den Anblick auf die triste Hinterhofsituation verbessert. Ich möchte mit der Welle die oben als Abschlusskante der Wand den Eindruck von hügeliger Landschaft erzeugen. Das Haus stand ja damals auch viel isolierter und hatte bestimmt einen Ausblick auf Landschaft , was heute nicht mehr möglich ist. So würde wieder die Natur im Hof einen größeren Stellenwert bekommen.


Unlösbare Erinnerungen

„Unlösbare Erinnerungen“ eine interaktive Lichtplastik, 2015
Konzept für Rüsselsheim , Hessentag 2017,

In der Nähe des Parkplatzes am Main entsteht eine interaktive Lichtplastik aus Glaskugeln, Stahlgerüst und Plexiglas. Die Größe ist so gewählt, dass sich ein erwachsener Mensch darauf setzen kann. (ca. 80 cm vom Boden) Einzelne Kugeln aus Glas sind nebeneinander aufgereiht. Sie geben das Licht so weiter, dass manche Kugeln mehr und manche
weniger hell erscheinen. Jede Kugel steht für eine Erinnerung, an die man sich gut erinnern kann, und eine andere, die schon etwas verblasst ist... Die Glasfarbe sollte hier ins grünliche gehen, wie die Skizze zeigt. Das Umgebungslicht wird ebenfalls auf die Kugeln einwirken und sie immer wieder anders erscheinen lassen. Sie soll nicht nur tagsüber durch das einfallende Licht verzaubern sondern auch Abends/Nachts (nächste Seite).
Die Lichtplastik soll so zu einem Treffpunkt werden für alle Generationen und Kulturen. Die Lichtplastik lädt zum Verweilen ein und kann ruhig belastet werden. Es dient somit auch zur Kulisse von Gruppenfotos, usw. Gleichzeitig hat der Knoten, der auch ein Seil symbolisiert, den Bezug zu den Schiffen und Pferden, die hier früher angebunden werden mussten. Das Seil war auch immer ein enorm wichtiges Hilfsmittel und Werkzeug, das half, bei der Industrialisierung voran zu kommen. Denn auch die Lage am Fluss war für OPEL eine der Grundlagen des Welterfolges.