"WENN DIE VERNUNFT DIE AUGEN SCHLIEßT"
24.11.2016 – 27.01.2017
Einführung: Dr. Carsten Siebert, KunstRaum Riedberg, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Eröffnung, Donnerstag, 24.11., 20 Uhr
Abbildung: "Unterm Kreuz", 120 x 100 cm, Öl und Glaskugeln auf Leinwand, 2016
„Ich habe vor einiger Zeit damit begonnen die Ereignisse der Anschläge in Paris bildnerisch zu bearbeiten, weil sie mich persönlich tief betroffen machten. Es geht hierbei auch um einen Anschlag
auf die Kunst und Kultur, auf die Kraft des Lebens und darum wie blind und verblendet Menschen sein können oder werden können.
Als ich das Titel-Bild mit dem verletzten jungen Mann auf einer Warschauer Zeitung am Tag nach dem Anschlag sah, gefror mir buchstäblich das Blut in den Adern. Ich musste mich erstmal hinsetzen
und luftholen. Es war dabei auch ein tiefreligiöses Gefühl, welches der Fotograf dort eingefangen hatte. Es erinnerte mich an Bilder der Kreuzabnahme… mir lies dies keine Ruhe mehr. Ich musste
damit was machen. So wurde aus dem Titelbild das Erstwerk der neuen Reihe."
Die im November anstehende Ausstellung im KAISERandCREAM ART DISTRICT ist die künstlerische Umsetzung der Fassungslosigkeit, Trauer und Bestürzung, um eine Tat von jungen Menschen auf junge Menschen, die gerade dabei waren Musik zu erleben.
Galerie RUBRECHTCONTEMPORARY im KAISERandCREAM ART DISTRICT
Büdingenstrasse 4-6, 65183 Wiesbaden, Deutschland
Tel ++49 611 205 211 5
www.rubrecht-contemporary.com
Jeden Donnerstag ist die Galerie von 15 bis 19 Uhr geöffnet.
Für eine weitere Terminvereinbarung steht Leander Rubrecht – für Sie gerne und jederzeit telefonisch von Montag bis Samstag zwischen 9:30 – 20 Uhr unter: 0176-81665031 zur Verfügung
"HAMLET IN DER GEGENWARTSKUNST"
29. August bis 14. September 2016
Präsentation der Bilder durch Kuratorin Jutta Ziegler M. A., vormals Shakespeare-Bildarchiv an der Universität Mainz, und Dr. Carsten Siebert, KunstRaum Riedberg, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Teilnehmende Künstler: Bernhard Apfel - Dirk Baumanns - Florian Heinke - Manfred Hürlimann
- Johannes Kriesche - Mike MacKeldey - Aloys Rump - Sven Schalenberg - Andreas Welzenbach -
Bernd Zimmer
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Rheinstraße 23-25
65185 Wiesbaden
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10.00 -17.00 Uhr
Bild links im Plakat: Totenschädel, von
Bernd Zimmer
"Tod & Wagnis"
2.9.-3.10. 2016
galerie m beck, Homburg an der Saar
Vernissage ist am 2.September um 18.00
Eine Ausstellung über Sepukralkultur, kuratiert von Dr. Christopher Naumann
Teilnehmende Künstler: Ute Bernhard, Kiddy City, Adriana Toll, Renate Hörer, Katja Theinkom, Dina Dragees, Burghard Müller Dannhausen, Timm Ulrichs, Thomas Rösch, Sven Schalenberg, Reinhard Fritz, Reinhard Roy, Wonkun Jun, Rosa M Hessling, Dominique Chapeaus, Oliver Helm, Johannes Kriesche, Manuela Räuber, Darko Valencia, Andreas Weizenbach, Istvan Hass, Jens Andres, Dieter Lahme, Constantin Jaks, Hans Marzenauer, Sibylle Wagner Quinte, Lore Bert, Max Ivanov, Gabor Nagy
Bild links im Plakat: Urne "Himmel unter der Erde" 2016, Mixed Media, 30x40 cm von Johannes Kriesche
galerie m beck, Homburg an der Saar
galerie m beck, Dr. Christopher Naumann, Am Schwedenhof 4, 66424 Homburg
Tel: 06848 7011910 Mobil: 01520 8647282
In der Ausstellung Tod&Wagnis gehen die teilnehmenden an ihre (emotionalen) Grenzen. Der Tod, sei es der eigene oder der eines geliebten Menschen, sei es als Symbol für eine gescheiterte Beziehung, sei es als Ausdruck von Endgültigkeit/dem Ende, wird dem Besucher in der Ausstellung in Form von Urnen und Särgen begegnen. Das Wagnis, der Beginn des Neuen, der Anfang, das Risiko aber auch Ausdruck von Aufbruch wird in der jeweiligen Kuenstlerischen Ausarbeitung Symbol finden.
30 nationale und internationale Künstler haben sich mit beiden Themenschwerpunkten befasst. Von der Anlehnung eines mittelalterlichen Reliquienschrein (Adriana Woll) oder als Folterinstrument (Reinhard Roy) sowie als alltäglicher Begleiter (Oliver Kelm) oder der bewußten Auseinandersetzung des Kindstodes reicht die Spanne der Ausarbeitung. Dabei tangieren die Objekte, die zum größten Teil noch funktionsfähig sind die Bereiche der konkreten Kunst ebenso wie der zeitgenössischen gesellschaftkritischen Kunst. Zusammen mit unserem Kooperationspartner Pietät von Rüden geht es den Künstlern und uns in dieser Ausstellung auch darum ein Bewußtsein zu schaffen und schärfen, dass der Tod zum Leben dazu gehört, es unterschiedliche Formen des Umganges mit diesem gibt und eine Negierung dessen gesellschaftlich nicht sinnvoll ist. Über eine bisher unentdeckte Tiefenverwandtschaft Ist der Friedhof ein Simulacrum der Galerie oder die Galerie ein Simulacrum des Gottesackers? Oder beide Spielplätze der Gedächtniskultur? Sepulkralkultur – allein dieses Wort, sofern dieses Wort überhaupt zum allgemeinen Wortschatz zählen darf (das Rechtschreibprogramm unterkringelt es sofort rot), ruft zumeist Abwehrbewegungen hervor, wird verrechnet unter Kitsch oder, angesichts bombastischer Ehrengräber wie etwa auf dem Père Lachaise, als Hybris belächelt. Auf protestantischen, namentlich auf reformierten Friedhöfen herrscht dagegen die triste Einheit schwarzer Basaltsteine mit knappen Gravuren der Daten der Verstorbenen, Gold unterlegt, um die Assoziation an aufrechtstehende Bibeln mit Goldrand zu bedienen. Inzwischen ist einiges in Bewegung geraten. Auf Grabsteinen werden QR-Codes eingraviert, die man einscannen kann, um einen kurzen Film über die Verblichenen anzuschauen. Einmal auferstanden im Netz, sind die Toten ubiquitär präsent. Den gleichen Effekt erzeugt der Online-Friedhof. Klicks sind die spätmodernen Ablassbriefe gegen das Vergessen. Wer die meisten Follower hat, liegt auf der Unendlichkeitsskala vorne. Die Mediatisierungswelle der Trauer schafft ganz neue Möglichkeiten einer Erinnerungskultur, die früheren Generationen unzugänglich blieben. Zunächst auf den zumeist gesondert ausgewiesenen Orten für Totgeburten hat sich die Trauer durch Grabbeigaben auch ein verzweifelt spielerisches Element erobert, das sehr langsam auch Erwachsenengräber ausgreift. Sogar die Särge, deren Qualität über Jahrhunderte hinweg das Milieu des Verstorbenen codierte, werden bunter. Das ist kein Indiz für Unernst oder Pietätverlust, kann im Gegenteil ganz fromm gedeutet werden, nämlich als Hinweis auf die alte Tradition des Osterlachens, sprich: das Verlachen des Todes. Christopher Naumann importiert als Kurator diesen Trend und mediatisiert die eigene Galeriegeschichte, indem der Sarg zum Kunstgegenstand erhoben und hintersinnig das Galeriensterben verlacht wird. Das letzte Hemd und der letzte Sarg sind bunt. Das war schon immer die Stärke der Kunst: Kunst ist der ideale Distanzfilter für das alltägliche Dahinleben, justiert Wahrnehmungen neu und macht Endlichkeit in der Faktizität und Knappheit der Materialien und der Materialität erfahrbar. Ein memento mori also. Struktural gesprochen: Galerien sind Indoor-Friedhöfe und Gottesäcker Outdoor-Galerien. Und beide, Gottesäcker wie Galerien, sind Agenturen und Kulturen der Erinnerung und der Kreativität, die im Wissen um die Endlichkeit zugleich Räume der Atopien und der Utopien sind. Klaas Huizing Text aus dem gleichnamigen Katalog zur Ausstellung
Blauer Musenzopf leuchtet über Homburg/Main
Kunstaktion: Feuerwehr installiert das Werk des Künstlers Johannes Kriesche am Turm im Rahmen der Sommerakademie im Schloss
Triefendsten am Main
Sonntag, 21.08.2016
Seit dem Wochenende hat Homburg vorübergehend ein neues, leuchtendes Wahrzeichen: Im Rahmen der Sommerakademie von Elvira Lantenhammer am Schloss Homburg“ ist am Turm des Gebsattelschlosses nachts die Lichtinstallation Musenzopf des Offenbacher Künstlers Johannes Kriesche zu sehen.
Text von Martin Harth
Mehr hierzu: www.main-echo.de
»Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.« Dieser Satz von Karl Valentin bewahrheitete sich am Samstag wieder, als sich sechs Homburger Feuerwehrleute unter Führung des stellvertretenden Kommandanten Mario Michel daran machten, das Kunstwerk in luftiger Höhe unterhalb der Turmstube zu installieren.
In schwindelnder Höhe Es waren Ideen, Kraft und einiges Können gefragt, um das Objekt, den Anweisungen des Künstlers folgend, fest in Richtung Main zu verankern. Zum Einsatz kam auch ein moderner Multikopter, mit dem die ganze Aktion aus der Luft betrachtet und überwacht werden konnte. Kuratorin Elvira Lantenhammer zeigte sich am Abend der Homburger Feuerwehr gegenüber sehr dankbar. Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute waren nicht zum ersten Mal bei der Verwirklichung einer Kunstaktion behilflich, die sich ohne ihre technische Hilfsleistung sonst kaum realisieren ließe. Sie hält das Homburger Schloss für den richtigen Ort, den blau leuchtenden Musenzopf des in Offenbach und Frankfurt lebenden und arbeitenden Künstler Johannes Kriesche zu präsentieren. Schließlich sei das Gebäude der Lebensmittelpunkt für einige Künstler, die mit ihrer Arbeit die Region kulturell bereicherten. Musen seien Menschen, die andere zu schöpferischen Leistungen anregten, erläuterte Lantenhammer. Der Kuss einer Muse gelte als göttliche Quelle der Inspiration. Wofür ursprünglich neun Quellnymphen aus der griechischen Mythologie bemüht wurden, dienten heute reale Menschen mit ihrer Ausstrahlung als Ausgangpunkt oder Förderer kreativen Schaffens. Wirkmächtiges Werk Auch Johannes Kriesche war von der Wirkung seines Werks hoch über dem Maintal beeindruckt. Martin Harth