Art Fair Frankfurt
Galerie RUBRECHTCONTEMPORARY, Wiesbaden
und Galerie PONT ART, Maastrich
19.9. – 19.11. 2019
www.rubrecht-contemporary.com
sowie jederzeit nach Vereinbarung Tel 0 611 205 2115 oder Mobil 0176 816 650 31
Einsprung
JOHANNES KRIESCHE und KA+MA
19.9. – 19.11. 2019
Für den Kunsthändler und Kurator Leander Rubrecht ist der Titel "Einsprung" ein aktuelles Synonym für den Mut etwas zu wagen – ohne tatsächlich etwas Unbekanntes zu machen – und doch das Ergebnis nicht zu kennen.
Galerie RUBRECHTCONTEMPORARY , Büdingenstraße 4-6, 65183 Wiesbaden,
Deutschland
www.rubrecht-contemporary.com
Öffnungszeiten:
Mittwoch - Freitag 14.00 - 18.00 Uhr
sowie jederzeit nach Vereinbarung Tel 0 611 205 2115 oder Mobil 0176 816 650 31
"Area 2"
Petra Hedwig, Alf Herrmann, Roswitha
Klein,
Johannes Kriesche, Dieter List, Sandra Schawalder,
Klaus Stanek
5.5. – 30.5. 2019
Galerie M Beck
Alte Schreinerei, Wiesenstr. 31, 77770 Durbach, bei Offenburg
Öffnungszeiten: Mittwoch - Freitag 16.00 - 19.00 Uhr
Was anders ist...
15.3.. – 30.3. 2019
BOK Galerie, Offenbach am Main, Vernissage: 14. März 2019, 19 Uhr
Zur Vernissage spricht die Frankfurter Autorin Barbara Frenz einleitende Worte und liest aus ihrem aktuellen Band ‹Feuer Wahn Zen› (2017)
Die beiden befreundeten Maler zeigen Bilder, welche Gegensätzliches verbindet und die Malerei vereint. Johannes Kriesche stellt seine aktuelle Reihe "Im Glasperlenspiel" aus, die mit einer
von ihm neu entwickelnden Technik der Oberflächenveränderung mittels kleiner Glaskugeln gearbeitet wurden. Thomas Rösch zeigt Malereien und Zeichnungen auf Papier und Forex-Platten. "Von
der Übergewichtung des Gestischen befreit, scheint sich die Möglichkeit einer gewissen Autonomie von Untersuchungsformen im Malerischen zu ergeben." Zur Vernissage spricht die
Frankfurter Autorin Barbara Frenz einleitende Worte und liest anschließend einige Gedichte aus ihrem aktuellen Band 'Feuer Wahn Zen' (2017), der zahlreiche Zeichnungen von Thomas Rösch
enthält.
BOK Galerie, Kirchgasse 29, 63067 Offenbach
Öffnungszeiten: Do.+ Fr. 16 – 19.00 Uhr und Sa. 11 – 15.00 Uhr
www.bund-offenbacher-kuenstler.de
Eröffnungsrede von Barbara Frenz bei der Vernissage
"Stellen Sie sich eine blaue Blume vor. Nicht irgendeine blaue Blume, sondern jene, die nach dem Konzept der Romantik für Natur- und Selbsterkenntnis und damit für Liebe in ihren vielfältigen, individuell durchlebten Erscheinungsformen steht. In Novalis’ Romanfragment Heinrich von Ofterdingen träumt der Protagonist von dieser Blume und vor einigen Jahren stellte Johannes Kriesche sich diese vor. Bei ihm fängt die blaue Blume nachts an zu leuchten. Elektrisch. Ihre Geschichte war damit nicht abgeschlossen. Vielmehr kam sie jetzt erst richtig in Gang. In Form von unzähligen farblos-transparenten Glaskugeln. Aus diesen nämlich hätte er die blaue Blume geschaffen – für die Eingangshalle des Romantikerhauses in Jena. In dieser Ausstellung ist ein Entwurf seiner Wettbewerbseinreichung zu sehen, die damals in die engere Auswahl kam. Seitdem entwickelt er hieraus weitere Ideen. Als ein Kernelement davon verselbständigten sich die transparenten Kugeln im Arbeitsalltag des Künstlers: Offen für Sonnenlicht. Offen für Kunstlicht. Offen für Bewegung. Offen für Brechung...
Offen für Verschiebung. Nicht immer offen für Schrift. Offen für die Oberfläche leuchtender 3-D-Objekte. Offen für auf Leinwand aufgetragene Ölfarben. Offen für Bilder, die sich selbst generieren – zum Beispiel wenn man sich um sie herumbewegt und sie dabei anschaut. Offen für Zeichnungen, das heißt aus Kugeln gemachte Linien, die auf einer Malerei angebracht sind. Offen für die nahezuvollflächige Kugelbeschichtung eines Bildes. – Die Glaskugeln haben Johannes Kriesche ein neues Medium eröffnet, mit welchem er seine spezifischen Bildwelten entstehen lässt. Bei ihm haben diese seit jeher mit Licht sowie mit Nähe und Ferne zu tun, sowohl zeitlich als auch räumlich. Nähe entsteht in ihnen durch konkrete zeithistorische Bezüge. In letzter Zeit – gezwungenermaßen – apokalyptische Ereignisse und mit ihnen unter den Nägeln brennende weltpolitische Probleme, auch architekturförmige öffentliche Institutionen von gesellschaftlicher Sprengkraft und friedliche private Alltagssituationen. Er holt diese aktuellen Realitäten in den Bildraum: Hier in dieser Ausstellung zu sehen sind das EZB-Hochhaus, also auch Gentrifizierung und Sparen bis an den Rand der Erschöpfung. Ein weiteres Bildmotiv sind Badende – eine Serie, die er im Hitzesommer 2018 begonnen hat. Räumliche wie zeitliche Ferne, eine spezifische Verfremdung in etwas Anderes, der Lebenswelt Enthobenes entsteht in Kriesches Arbeiten mit dem lichtdurchlässigen Medium, das er über die aktuell aufgeladenen Bilder legt. Bis vor kurzem war dieses Medium Paraffin. In seinen aktuellen Arbeiten ist die Verfremderschicht, die man auch als die Kriesche-Brille bezeichnen kann, fragmentiert. Fragmentiert in jene unzähligen transparenten Glaskugeln, deren Strukturgebung an antike Mosaiken, auch an Pixel oder – wenn sie nicht vollflächig, sondern linear ist – an Bodyart erinnert, die auf den Körper der Leinwand gebracht ist. Die zeitliche Nähe, die durch die gewählten Themen beziehungsweise konkreten Motive entsteht, wird durch die Kriesche-Brille wieder in die Ferne gerückt. Stellt man sich vor die Arbeiten und betrachtet sie, wird das erfahrbar. Auch bei den beiden Serien, die in dieser Ausstellung zu sehen sind: Die eine von ihnen zeigt vier Portraits des EZB-Towers in Frankfurt am Main, der bis vor kurzem ins Atelierfenster des Künstlers ragte, mittlerweile von einem Fiat-Chrysler-Neubaukomplex verstellt ist. Ein übermächtiger, diffus bedrohlicher Solitär in urbaner Landschaft aus vier verschiedenen Blickwinkeln. Gemeinsam sind den vier Arbeiten neben dem Architektur-Phallus lesbare Zeichen – Buchstaben und Zahlen, die in die unter den Kugeln befindliche Malerei integriert oder in die Kugelschicht eingebettet sind. In zwei Bildern hat Kriesche einzelne Buchstaben oder Wörter von heller Farbe auf kleinen, schwarzen kreisrunden Flächen verwendet, die zwischen den Kugeln sitzen. Die Einzelwörter führen bei Haken schlagender Leserichtung zu einem bekannten Shakespeare-Zitat: To be or not to be. Mit den kleinen schwarzen Flächen kommt Verfall in den Sinn – das Zitat mit seinen zwei Optionen scheint in die Alternativlosigkeit überführt. Beim nächsten Bild zeigen die kleinen schwarzen Flächen, hier 4 an der Zahl, einzelne Buchstaben, die das Wort Gral ergeben – auch in diesem Fall mit einem Schlenker in der gewohnten Leserichtung. Der Gral, dieses ewige Lebenskraft verheißende heilige Gefäß aus der mittelalterlichen Artus-Sage, lässt sich hier übertragen auf die Fiktion des Geldes, an die wir als etwas Heilbringendes immer noch alle glauben müssen, obwohl das die meisten schon lange nicht mehr wollen. Das Wort Gral auf Kriesches EZB-Bild, dessen L auf dem Main schwimmt und dessen G und R in der Luft hängen – nur das A sitzt fest auf dem Bankgebäude – legt das nahe. Blaugeld ist das Wort, das in Serifenschrift auf dem dritten EZB-Bild zu lesen ist. Das Kunstwort bringt ins Grübeln, giftiges Blaukorn kommt in den Sinn. Auch seine Farbe versprüht etwas Toxisches vor seinem natürlichen Hintergrund – grünen Büschen. Im vierten Bild aus der EZB-Serie dominieren schwarze Nullen in Form von elliptischen schwarzen Ringen. Diese Nullen sind null verbunden mit dem Leben. Sie sind um ihrer selbst willen da, lesen sich wie Fremdkörper in der Umwelt. Was anders ist, kann durch übermächtige abstrakte Dinge hervorgerufen sein, die das Leben plötzlich konkret bestimmen. Als unbequeme Wahrheiten lassen sie sich im Alltag trotzdem verdrängen. In Kriesches EZB-Bildern kann man diesen Einflüssen nicht aus dem Weg gehen – jedoch ohne, dass hier eindeutige visuelle Botschaften vermittelt sind. Die andere von Johannes Kriesche in dieser Ausstellung gezeigte Serie trägt den Titel Alle Lust will Ewigkeit – ein Zitat aus einem Liedtext in Friedrich Nietzsches Also Sprach Zarathustra, Kapitel 91, Abschnitt 12: Oh Mensch! Gieb Acht! Was spricht die tiefe Mitternacht? »Ich schlief, ich schlief »Aus tiefem Traum bin ich erwacht: »Die Welt ist tief, »Und tiefer als der Tag gedacht. »Tief ist ihr Weh »Lust – tiefer noch als Herzeleid: »Weh spricht: Vergeh! »Doch alle Lust will Ewigkeit »will tiefe, tiefe Ewigkeit!« Die sechs Arbeiten bringen diese Zeilen eigentümlich ins Bild. In dieser Serie ist die Glaskugelbeschichtung von weißen Flächen durchbrochen, die frisch aufsprudelndes Wasser zeigen. Zu sehen ist in jedem der vier Bilder eine einzelne Schwimmerfigur – eine Frau oder ein Mann – in einigen Motiven festgehalten im Moment des Sprungs ins Wasser, in anderen Motiven ausgestreckt im – beziehungsweise unter Wasser, möglicherweise unmittelbar nach dem Sprung. Sekundenschnelle Momente des lustvollen Ausgeliefertseins an das menschenurzeitliche Element des Wassers – im Schwebezustand verewigt. Johannes Kriesche zeigt in dieser Ausstellung noch ein ganz anderes Bild – den Doppelengel. Er ist aus der Denk- und Fühlpraxis des Künstlers ins Bild geholt und repräsentiert Identität als etwas Uneindeutiges, Flüssiges, Vorläufiges und wohl nur in diesem Sinn auch Schützendes. Ein für Thomas Rösch wichtiger Maler während seines Kunststudiums war der US-amerikanische Pop-Art-Künstler Ronald B. Kitaj (1932-2007). Dieser verfolgte in seinen figurativen Bildern den Gedanken der Collage auf malerischem Weg. Die Kitaj‘sche Idee befeuerte Thomas Rösch in seiner ausgeprägt assoziativ-kombinatorischen Arbeitsweise, in der – wie auch bei Johannes Kriesche – Schrift ins Bild kommen kann. Die Neugier wissen zu wollen, wie etwas Bestimmtes, das er im Kopf hat, aussehen könnte, seien es Einzelheiten aus einer unbebilderten Geschichte, seien es verschiedene Fragestellungen und Eindrücke – zum Beispiel gesellschaftliche Stereotypen, die Trauer eines Hundes in Offenbach oder das Viertel Bushwick in Brooklyn, NY – ist bei Thomas Rösch seit jeher zentral fürs Zeichnen und Malen. Als Kind ging er dieser Frage auch bildhauerisch nach – zum Beispiel in Form von urzeitlichen Tieren und Menschen, die er mit Knete für sich sinnlich erfahrbar machte. Gleicht er heute eine Vorstellung vor dem inneren Auge mit einem erarbeiteten Bild ab, so ließe sich seine Antwort vielleicht in dem Satz Was anders ist zusammenfassen. Was anders ist, malt und zeichnet Thomas Rösch von Bild zu Bild – etwa bei Franz Radziwill minus USB 1.0 und Franz Radziwill minus USB 2.0 sowie bei Sam Giancana 1 und Sam Giancana 2 – und auch innerhalb eines Bildes – zum Beispiel bei Scarface, Not Scarface und bei Mit Titel. Die Frage nach Andersartigkeit ist auch die nach Wiederholung und erscheint in Thomas Röschs Arbeitsprozess als eine konstante Struktur. Der Glaube an ein Urbild, ein Original zersetzt sich im Kontinuum der Wiederholungen beziehungsweise Erinnerungen, in dem man sich befindet, in dem man lebt, in dem man denkt, handelt, arbeitet, in dem sich Dinge oder man selbst unmerklich verändern. Eine Art unendliches Abarbeiten an der Frage nach dem Beginn. Ein Erfassen der Zeitlichkeit und somit auch der Einmaligkeit des Arbeitsprozesses im Hier und Jetzt. Jede dieser Zeiteinheiten ist einmalig – und gefüllt mit Wiederholungen. Diese Wiederholungen kann die Betrachterin oder der Betrachter in Thomas Röschs Bildern vielfältig entdecken. Seine Malerei verweigert sich dem Entweder/Oder des Neuen und der Wiederholung von immer demselben. Sie legt nahe, dass beides vorrangig ist. Und sie stellt Stil als künstlerische Praxis von Bild zu Bild und manchmal auch innerhalb eines Bildes auf den Prüfstand. Alle hier gezeigten Bilder verstehen sich als Entwürfe für Ölbilder, die dreimal so groß oder noch größer wären als die Entwürfe selbst. Möglicherweise wären auch die Ölbilder selbst wieder Entwürfe für etwas Weiteres.
DU SOLLST DIR (K)EIN BILD MACHEN.
Martina Elbert, Helga Franke, Edogan Goekhan, Andrea Interschick, Jan Kaesbach, Johannes Kriesche, Lisa Niederreiter, Albert JoMatthias Rudolph, Saskia
Schuler, Geli von der Schulenburg, Vroni Schwegler, Jan Henrik Sohnius, Oliver Tuchsen, Constanza Weiss
In der ausufernden ubererregten Bilderwelt offeriert die Ambiguität von (K)EIN BILD einen Denk- und Freiraum fur kunstlerische Perspektiven.
Geheimnis und Einbildungskraft von PORTRAITS, die sich auf diversen Trägerflächen – Malerei, Fotografie, Video, Skulptur und Installation –
materialisieren, laden ein, bewusste und unbewusste Spuren zu ergrunden. Eine Ausstellung mit Atelierfrankfurt-Kunstler*innen kuratiert von Martina Elbert und Johannes
Kriesche
Vernissage: Donnerstag, 16. Mai 2019, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 17. Mai bis 6. Juni 2019
Atelierfrankfurt e.V. • Schwedlerstrasse 1-5 • 60314 Frankfurt
Tram 11 • Haltestelle Schwedlerstrasse
www.atelierfrankfurt.de
Öffnungszeiten: Do. und Fr. 17-20 Uhr / So. 15-18 Uhr sowie nach Vereinbarung mit den Kurator*innen