Michael Ehrhardt DE | Irmgard Esch DE | Ceyhun Hanci TR AT | Johannes Kriesche DE | Christa Scheuer DE |
Kuratiert von Udo Steigner und Adriana Alfredo da Silva
GALERIE M-BECK, Am Römermuseum | Am Schwedenhof 4
66424 Homburg/Saar-Schwarzenacker | Germany
Tel +49 6848 70119 10
Text des erscheinenden Kataloges von Kai Hunsicker: Kunst entführt uns. Sie schafft einen Raum für Emotionen, Gedanken und Empfindungen, die den Betrachter über das Gesehene hinaus führen kann und soll. Sie bewirkt im besten Fall ein Erlebnis, das über den Moment hinaus reicht und bietet ein Spektrum unerwarteter Gefühle, die anregen, bereichern oder uns erfüllen. Genau das will die Ausstellung „Zauberhaft“ mit der Präsentation der Werke erreichen. Im zentralen Begriff der Ausstellung sammeln sich bestimmte Konnotationen. Diese finden einen Ausdruck in Worten wie entzückend, wunderschön, sehr anziehend, reizend und liebenswürdig.
Aber auch unwirklich schön und bezaubernd im Sinne von „über das Gewohnte hinweg führend“ sind hierbei mögliche Denkund Blickrichtungen. Insofern führt die Ausstellung auch in das Reich des Phantastischen und über den reinen Naturalismus einer bloßen Alltagswirklichkeit hinweg. Der Begriff der Magie (gemeint als Zauber) ist über das lateinische „magia“ abgeleitet von dem altgriechischen Wort „magos“/„magisch“, das altpersischer Herkunft ist und ursprünglich einen persischen Priester und Traumdeuter bezeichnet. Daraus speist sich die Idee, dass alles in der Welt von einer transzendenten Kraft durchdrungen ist und durch Magie, also einen Umstand besonderer Fähigkeiten, auf diese Kraft Einfluss genommen werden kann. Kunst verzaubert. In „Zauberhaft“ werden Sie selbst zu Träumern und mit ungewöhnlichen Techniken und Bildwelten konfrontiert, die Sie zum Genießen einladen. Die Ausstellung thematisiert Realität und ihre Wahrnehmung davon als etwas, das Grenzen hat oder durch Sie als Betrachter in seinen Begrenzungen erst überwunden werden kann. Dahin weist eine Äußerung des romantischen Dichters Novalis, indem er feststellte: „Alle Schranken sind bloß des Übersteigens wegen da“. Wer das ein Stück weit als Entführung aus dem Alltag begreift, liegt richtig. „Zauberhaft“ ist aber auch ein ganz tatsächliches und sehenswertes Abbild von Kunst und der Menschen, die diese Bildwelten mit ihren Ideen und Farben erst zu etwas Sinnhaftem zusammensetzen. Oft erfolgt die Einordnung als „zauberhaft“ nach relativ äußerlichen Merkmalen wie etwa durch den Einsatz bestimmter Gestalttypen und Figuren oder aufgrund von Verwendung bestimmter szenischer Anordnungen und Farbqualitäten. Genau diese unterschiedlichen Aspekte finden Sie in der Auswahl der Werke und Maler. Dabei hat die Frage nach dem Verhältnis von Zauberhaftigkeit, bzw Phantastik und Realität einen zentralen Stellenwert. Bei ersterem handelt es sich um einen Eingriff in die uns bekannte Ordnung. Insofern ist die Ausstellung Zauberhaft eine unbedingte Einladung, sich einzulassen auf etwas Ungewohntes und die Symbolik außergewöhnlicher bildhafter Zusammenfügungen in den Kunstwerken der Ausstellung. Es reicht allerdings nicht aus, die Gestaltung des Zauberhaften und Phantasischen lediglich auf die Phänomene des Rationalismus und dessen Gegenpol, den Irrationalismus, zu beschränken. Das Nicht-Phantastische ist immer mit dabei, wenn vom Phantastischen als einem Ordnungswidrigem die Rede ist. Das „Zaubrische“, zuweilen märchenhaft Andersartige und Entrückte, konfrontiert uns als Betrachter mit dem alle empirische Erwartungen übersteigenden Unwirklichen. Es ist gerade deswegen Neu. Ungewöhnlich. Seltsam. So kann es die vertrauten Orientierungen als Schein-Orientierungen entlarven. An die Stelle einer klaren Ordnung tritt damit die Möglichkeit für etwas Neues und Ungeahntes, das uns Menschen freundlich bewegt oder sogar etwas Angst macht. In jedem Fall aber bereichert und uns vorführt, dass auf die gewohnte Sicht etwas folgen kann, das unsere Wahrnehmungsgrenzen fein öffnet. Damit schafft Phantastisches ganz zauberhaft einen Raum für eine andere, anregende Erfahrung von uns selbst. Kai Hunsicker
Vernissage: Sonntag den 18.11. , 11 Uhr
Kunstverein Heinsberg
Horster Hof 1
52525 Heinsberg - Unterbruch
Telefon 0 24 52 / 6 55 98
Am Mariensteig und beim Max Grundig Haus in Fürth
Der Frankfurter Künstler Johannes Kriesche beschäftigt sich mit dem historischen Fürther Ort Am Mariensteig. Seine Idee ist es, Lichtfarben und dessen direkte Präsenz spürbar und sichtbar
zu machen. Die Besucher des damaligen Zahlbades gingen durch diesen Haustorbogen um ein Licht- und Wasserbad unten am Fluss zu genießen.
Drei ineinander gestellte Lichtovale aus LED-Tubes stehen im Torbogen und verändern in steter, langsamer Folge ihre Farben. Der Besucher hat die Gelegenheit sich in die Ovale hineinzustellen und
die Farben um sich herum wirken zu lassen.
Auf der Treppe hinunter sind gelbe Lichttropfen posiniert die in einer wechselseitigen Licht-Komposition geschaltet sind. Eine Soundkollage im Hintergrund unterstreicht die ehemalige fluide und
sinnliche Erwartung dieses historischen Ortes.
Mehr info: www.200-jahre-stadt.de
So hat Fürth noch nie geleuchtet: Zahlreiche Gebäude in der Innenstadt werden von Künstlerinnen und Künstlern, die im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt worden sind, illuminiert. Im Mittelpunkt stehen dabei geschichtsträchtige oder besonders prägnante Gebäude, wie zum Beispiel die Geburtshäuser von Henry Kissinger, Ludwig Erhard, Leopold Ullstein und Wilhelm Löhe, die Stadthalle, das Jüdische Museum, der Rathausturm und die Neue Mitte Fürth, aber auch die ehemalige Spiegelfabrik der Familie Bendit, das ehemalige Ladenlokal von Max Grundig und weitere historische Gebäude in der Altstadt. An diesem Abend werden weitere, dauerhafte Lichtakzente, zum ersten Mal erstrahlen, darunter die Volkshochschule, das Kulturforum, das Stadtmuseum, das Sudhaus der ehemaligen Humbserbrauerei, das Sparkassen-Hochhaus und der Turm der Kirche St. Paul. Es erscheint ein separates Programmheft.
Mit freundlicher Unterstützung der Firma MBN PROLED aus Friedberg.
Das Projekt des Frankfurter Künstlers Johannes Kriesche nimmt den Dialog mit der Europäischen Zentralbank in Form und Inhalt auf. Das neue Hauptgebäude steht solitär und bietet
mit dem leicht in sich gedrehten Hochhaus immer einen anderen Anblick. Die Grundidee geht auf das Märchen vom Rumpelstilzchen zurück, das mit Zauberkraft aus Stroh Gold sponn.
Stroh in Gold verwandeln zu können, das Unmögliche möglich zu machen, das ist auch heute noch ein starker Wunsch und Motor – und manch einer wird sicherlich auch die Geldpolitik als eine Art
Zauberei empfinden.
Johannes Kriesche assoziiert die Gestalt des Gebäudes mit einer, wie früher in Handarbeit erstellten Strohgarbe, leicht verdreht und doch stabil. Seine Lichtinstallation besteht aus goldenen
Schnüren, die zwischen Bäumen verspannt sind. In unregelmäßigen Abständen mit kleinen Glaskugeln beklebt lassen die Schnüre an den Abakus (Rechenhilfsmittel) erinnern und zugleich, wie mit Tau
überzogen, glitzern. Ähnlich wie die Architektur des EZB-Gebäudes läßt auch die Form seiner Installation aus unterschiedlichen Blickachsen neue Räume entstehen.
LUMINALE 2018, Frankfurt am Main, Sonnemannallee / Ecke HanauerLandstr., Mehr Infos: www.luminale-frankfurt.de
Mit freundlicher Unterstützung der Firma MBN PROLED aus Friedberg.
Film über die Lichtinstallation mit gesprochem Text vom Künstler
Mit lizenzfreier Musik von www.frametraxx.de
Teilnehmende KünstlerInnen:
Li Alin
Hans Bellmer
G.L. Brierley
Joanna Bambi Buchowska
Eric Decastro
Stefan Draschan
Thomas Draschan
Sven Drühl
Isabelle Dutoit
Jürgen Graff
Simone Haack
Konstanze Habermann
Katrin
Heichel
Lisa Junghanss
Heike Kelter
Martin
Kippenberger
Jürgen Krause
Johannes Kriesche
Corinne von Lebusa
Catherine Lorent
Wolfgang Ludwig
Martin Naber
Rainer Neumeier
Jennifer Oellerich
Manfred Peckl
Anton Quiring
Sven Reile
Römer + Römer
Moritz Schleime
Eva Schwab
Marcus Sendlinger
Fabian Seyd
Christian Stock
Miroslav Tarcenko
Erik Tidemann
Daniela Wesenberg